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Aussichten und Limits grüner Berufe
Nachhaltige Arbeitsplätze haben großes Potenzial, doch der Fachkräftemangel sowie die Prioritäten von Jobsuchenden erschweren häufig die Umsetzung ehrgeiziger Pläne, wie eine Arbeitsmarktexpertin erklärt.
Innsbruck – Während Nachhaltigkeit in der Gesellschaft immer mehr an Bedeutung gewinnt, bleibt die Frage offen, wie stark dieser Trend auch den Arbeitsmarkt beeinflusst. Julia Brandl von der Fakultät für Betriebswirtschaftslehre Universität Innsbruck betont, dass die Prioritäten vieler Jobsuchender deutlich sind: Finanzielle Sicherheit und Krisenfestigkeit haben nach wie vor oberste Priorität.
Wie wichtig ist es heute für Berufseinsteigende, einen Job im Nachhaltigkeitsbereich zu haben?
Julia Brandl: Das kommt stark auf den finanziellen Hintergrund an. Menschen ohne Studienabschluss legen oft den Fokus auf die Sicherheit des Arbeitsplatzes, während Nachhaltigkeit für sie eine untergeordnete Rolle spielt. Absolvierende von Universitäten hingegen, besonders jene aus finanziell stabilen Verhältnissen, sind häufig idealistischer und legen mehr Wert auf Nachhaltigkeit, da sie sich weniger um Krisensicherheit sorgen müssen.
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Wie sieht der Arbeitsmarkt in Tirol im Bereich der Green Jobs aus?
Brandl: Jobs im Umwelt- und Klimaschutz sind hauptsächlich im technischen Bereich zu finden. In Tirol stechen Unternehmen wie die Innsbrucker Kommunalbetriebe und die Innsbrucker Verkehrsbetriebe hervor, die besonders im Bereich Energie und Verkehr nachhaltige Arbeitsplätze anbieten. Diese öffentlichen Unternehmen sind Vorreiter, weil sie stark auf umweltfreundliche Technologien setzen. Auch private Unternehmen wie Innio und Egger Holznutzen Nachhaltigkeit zunehmend als Teil ihres Employer-Brandings.
Doch sowohl öffentliche als auch private Arbeitgeber stehen vor der Herausforderung, genügend qualifizierte Fachkräfte zu finden. In technischen Berufen fehlen oft ausgebildete Personen, die etwa bei den Verkehrsbetrieben zur Umstellung auf alternative Technologien beitragen können. Ohne ausreichend qualifiziertes Personal sind die ambitionierten Ziele der Unternehmen gefährdet.
Im technischen Bereich entstehen die meisten grünen Berufe – qualifizierte Fachkräfte sind dabei unverzichtbar.
Bieten Unternehmen genug Weiterbildungen im Bereich Nachhaltigkeit an?
Brandl: Weiterbildungsmöglichkeiten im Unternehmen setzen voraus, dass es dort bereits qualifiziertes Personal gibt. Doch genau da liegt die Herausforderung – es fehlen häufig die Fachkräfte, die das notwendige Know-how besitzen, um andere weiterzubilden. Unternehmen greifen daher auf externe Anbieter wie das WIFI zurück, aber diese Angebote kosten Geld und bedeuten in der Praxis oft, dass die Mitarbeitenden während der Weiterbildung nicht für die Arbeit verfügbar sind. Viele Unternehmen glauben, dass ihre Mitarbeitenden auch ohne zusätzliche Qualifikationen auskommen. Es besteht zudem die Sorge, dass gut geschulte Fachkräfte für andere Unternehmen attraktiver werden und abgeworben werden könnten. Diese Faktoren hemmen die Bereitschaft, in Weiterbildung zu investieren.
Wie sehen Sie die Zukunft von grünen Arbeitsplätzen?
Brandl: Das größte Potenzial dafür liegt weiterhin im technischen Bereich. Dort haben sich in der Vergangenheit die meisten dieser Berufe etabliert, und auch künftig wird hier der Schwerpunkt liegen. Ich rechne außerdem mit einer Zunahme an speziellen Positionen für Nachhaltigkeitsbeauftragte in Unternehmen. Die Mehrheit der neuen grünen Jobs wird bei öffentlichen Unternehmen entstehen, vor allem in den Sektoren Verkehr und Energie, die auch weiterhin führend in nachhaltigen Technologien und Lösungen sein werden.
Das Wichtigste aus dem Interview:
Green Jobs in Tirol finden sich hauptsächlich im technischen Bereich (Energie & Verkehr).
Insbesondere UniversitätsabsolventInnen aus finanziell stabilen Verhältnissen bevorzugen nachhaltige Jobs.
Eine große Herausforderung für Unternehmen ist der Fachkräftemangel im technischen Bereich.
Die Einführung neuer spezieller Job-Positionen, wie z.B. Nachhaltigkeitsbeauftragte/r, ist für viele Unternehmen zu erwarten.
Von Natalie Hagleitner, erschienen am 14.09.2024 in der Tiroler Tageszeitung
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