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Autonomie am Arbeitsplatz ist wichtig
Eine Studie zeigt, dass Arbeitnehmende in Tirol, Südtirol und Trentino mehr Möglichkeiten haben, an ihrem Arbeitsplatz autonom bzw. selbstbestimmt zu agieren als in den jeweiligen Nationalstaaten.
Innsbruck – Eine aktuelle Studie beleuchtet die Bedeutung und Auswirkungen von Autonomie am Arbeitsplatz in der Euregio (Tirol, Südtirol und Trentino). Diese Untersuchung, durchgeführt von der Arbeiterkammer Tirol (AK)in Kooperation den Partnerinstitutionen Arbeitsförderungsinstitut in Südtirol und der Agenzia del Lavoro im Trentino zeigt die regionalen Unterschiede und soll Einblicke in die Möglichkeiten und Herausforderungen geben, die mit selbstbestimmtem Arbeiten verbunden sind. „Wir haben den EU-weiten Fragebogen auf die regionale Ebene heruntergebrochen, um jeweils 1500 Interviewpartner pro Region zu haben und branchenspezifische sowie geschlechterspezifische Unterschiede herauszuarbeiten“, erklärt der Leiter der Wirtschaftspolitischen Abteilung der AK Domenico Rief. Dies soll als Grundlage für Diskussionen und mögliche Maßnahmen zur Verbesserung der Arbeitsbedingungen dienen, wie Rief betont.
Die Autonomie am Arbeitsplatz ist ein wesentlicher Faktor für die Zufriedenheit und Motivation der Mitarbeiter.
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Bedeutung von Autonomie
„Autonomie am Arbeitsplatz ist natürlich sehr wichtig, auch für die Selbstentfaltung und dafür, dass man Sinn in der Arbeit sieht“, so der Experte. Es gibt einen klaren Zusammenhang zwischen der Möglichkeit, autonom zu arbeiten, und der empfundenen Sinnhaftigkeit der Arbeit. „Je autonomer, je selbstbestimmter man arbeiten kann, desto sinnvoller kommt einem die Arbeit vor. Je sinnvoller einem die Arbeit vorkommt, die man macht, desto eher bleibt man auch bei diesem Arbeitgeber“, ist sich Rief sicher.
Die Studie zeigt, dass das Trentino in diesem Bereich innerhalb der Euregio am besten abschneidet. „Trentino steht beispielsweise deutlich besser da als Tirol, wenn es um die Autonomie am Arbeitsplatz geht“, so Rief.
Laut Studie gibt es keine signifikanten geschlechtsspezifischen Unterschiede in Bezug auf die Autonomie am Arbeitsplatz.
Herausforderungen und Handlungsbedarf
Obwohl Tirol in einigen Bereichen gut abschneidet, gibt es auch deutliche Schwächen. Besonders auffällig ist laut Studie, dass viele Tiroler ihre Fähigkeiten und ihr Wissen am Arbeitsplatz nicht vollständig einsetzen können. „Wenn der Dienstgeber nicht darauf achtet, dass die Leute am richtigen Arbeitsplatz sitzen, wo sie ihr Wissen und ihre Fähigkeiten voll einsetzen können, dann ist das eigentlich eine verschwendete Ressource“, erklärt Rief. Hier gebe es noch erhebliches Potenzial zur Verbesserung.
Ein weiteres – durchaus interessantes Ergebnis der Studie betrifft die Einflussmöglichkeiten auf Arbeitsmethoden und Arbeitstempo. Österreich und auch Tirol hinkt hier im Vergleich zu anderen Ländern hinterher. „Gerade beim Tempo fällt es auf, dass es hier wirklich noch viel Aufholbedarf gibt“, so Rief. Dies zeige, dass in vielen österreichischen Unternehmen noch ein starker Bedarf an flexibleren Arbeitsstrukturen besteht.
Branchen- und altersspezifische Unterschiede
Die Studie zeigt auch, dass bestimmte Branchen besser abschneiden als andere. Überraschend gut schneidet das Baugewerbe in der kooperativen Entscheidungsfindung ab. „Es scheint wirklich so, dass auf der Baustelle jeder mitreden kann und gemeinsam entschieden wird, was man wann und wie macht“, erläutert der Experte. Auch die Landwirtschaft schneidet in vielen Bereichen gut ab.
Ein weiteres bemerkenswertes Ergebnis ist, dass es keine signifikanten geschlechtsspezifischen Unterschiede in Bezug auf die Autonomie am Arbeitsplatz gibt. „Sowohl altersspezifische als auch geschlechtsspezifische Unterschiede existieren so gut wie nicht“, betont Rief. Dies zeige, dass die Autonomie unabhängig vom Geschlecht oder Alter relativ gleich verteilt ist.
Die Studie liefert laut Rief wertvolle Erkenntnisse und zeige sowohl Stärken als auch Schwächen in der Euregio auf. Sie soll als Weckruf und als Grundlage für mögliche Verbesserungen dienen. „Uns geht es darum, einmal aufzurütteln, einmal aufzuzeigen, wo man steht und ob man etwas besser machen kann“, fasst Rief das Ergebnis der repräsentativen Umfrage zusammen.
In Zeiten des hohen Arbeitskräftebedarfs sei die Mitarbeiterbindung von entscheidender Bedeutung. „Es geht nicht nur ums Geld, sondern um sinnstiftende Arbeitsbedingungen“, erklärt Rief. Autonomie am Arbeitsplatz sei eine kostengünstige Möglichkeit, die Zufriedenheit und Bindung der Mitarbeiter zu erhöhen, ohne dass große finanzielle Mittel aufgewendet werden müssen.
Die Ergebnisse der Studie sollen auch weiter vertieft und diskutiert werden. Im Herbst steht auch die nächste Präsentation in Bozen an, und im nächsten Jahr plane man die Umfrage erneut durchgeführt, um langfristige Entwicklungen zu beobachten und weitere Maßnahmenempfehlungen abzuleiten.
Das Wichtigste aus dem Artikel:
Die Arbeiterkammer Tirol, das Arbeitsförderungsinstitut in Südtirol und die Agenzia del Lavoro im Trentino führten eine Studie zur Autonomie am Arbeitsplatz in der Euregio (Tirol, Südtirol, Trentino) durch:
Trentino schneidet in Sachen Arbeitsplatzautonomie am besten ab, während Tirol Verbesserungspotenzial aufweist. Es besteht Aufholbedarf bei flexiblen Arbeitsstrukturen, insbesondere hinsichtlich der Einflussmöglichkeiten auf Arbeitsmethoden und Arbeitstempo.
Im Allgemeinen ist Autonomie am Arbeitsplatz entscheidend für die Zufriedenheit, Selbstentfaltung und Motivation der MitarbeiterInnen.
Erschienen am 10.08.2024 in der Tiroler Tageszeitung
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