„ChatGPT ändert alles"

„Noch ist die Digitalisierung viel zu langsam, um Wirtschaft und Wohlstand aufrecht zu erhalten“, sagt Digitalisierungsexperte Dipl.-Informatiker Christoph Holz.

Wie kann KI in ein Unternehmen eingeführt werden?

Christoph Holz: Mit der ersten Welle 2012 haben viele Fachabteilungen bereits analytische KI eingesetzt. Sie hilft, aus großen Datenmengen gute Entscheidungen herauszuziehen. Das lohnt sich, wenn man z.B. Sensoren an Maschinen hat, die jemanden warnen, bevor etwas kaputt geht. ChatGPT ändert alles. Zum ersten Mal ist eine KI für jedermann verfügbar, die Texte liest oder schreibt. Das reicht vom Marketing, über automatische Protokolle von Meetings bis zur Erstellung von Angeboten.

Sollten Firmen einen Experten zurate ziehen?

Holz: Es gibt eine Menge Stolpersteine und Fragen. Wie verhindert man, dass Firmengeheimnisse nach außen dringen, wenn man einen Text verbessern lässt? Wie vermeidet man die Angst der Mitarbeiter:innen vor Jobverlust? Certified Digital Consultants gehören zu den Besten der Welt und helfen gerne weiter.

Für welche Firmen eignet sich der Einsatz einer KI bereits?

Holz: Analytische KI ist maßgeschneidert und daher kostenintensiv. Das lohnt sich nur, wenn man viele Daten hat. Je größer die Firma, umso mehr Daten sind meist vorhanden. Groß ist eine Firma meist ja nur dann, wenn viele Mitarbeiter das Gleiche tun. Mitarbeiter, die dadurch frei werden, reichen meist nicht, um den Fachkräftemangel an anderer Stelle auszugleichen. Noch ist die Digitalisierung viel zu langsam, um Wirtschaft und Wohlstand aufrechtzuerhalten. Von generativer KI profitiert die kleinteilige Wirtschaft Tirols am meisten. Weil es früher keine KI gab, musste der Verwaltungskram mühsam nebenher erledigt werden.

Und umgekehrt gefragt: In welchen Branchen raten Sie, noch zu abwarten?

Holz: Mein Friseur ist schon heute besser als Facebook. Auch der Souvenir-Laden hat vermutlich zu wenig Korrespondenz. Bei allen anderen wird es höchste Zeit.

In welchen Branchen gibt es bereits positive Erfahrungen durch den Einsatz von KI?

Holz: Ich bin mir sicher, dass alle professionellen Tiroler IT-Firmen, Werbeagenturen und Marketingabteilungen bereits täglich auf ChatGPT setzen.

Das Wichtigste aus dem Interview:

Herausforderungen im Einsatz von KI: Um zu verhindern, dass bspw. Firmengeheimnisse nach außen dringen oder um die Sorgen der MitarbeiterInnen vor Jobverlust zu minimieren, sollten Unternehmen in Erwägung ziehen, zertifizierte DigitalberaterInnen hinzuzuziehen, um diese Herausforderungen zu bewältigen.

Eignung von KI für Unternehmen: Analytische KI ist kostenintensiv und lohnt sich besonders für größere Unternehmen mit umfangreichen Daten. Generative KI kann besonders kleinteilige Wirtschaftszweige, wie sie in Tirol existieren, unterstützen.

Branchen, die KI nutzen sollten:  Alle professionellen IT-Firmen, Werbeagenturen und Marketingabteilungen in Tirol dürften bereits täglich auf ChatGPT und ähnliche KI-Tools setzen.

Von Elisabeth Zanger, erschienen am 02.03.2024 in der Tiroler Tageszeitung

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