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Die Kraft der Rituale
Martina Steiner entwickelt Rituale für Betriebe. Der TT erklärt sie, warum die Würdigung bestimmter Momente durch Rituale ein Urbedürfnis der Menschen ist und wie Betriebe sich dies zunutze machen.
Warum brauchen Betriebe eigene Rituale?
Martina Steiner: Rituale begleiten uns durch das ganze Leben: von der Geburt und dem Willkommen-Heißen eines neuen Menschen bis zum Tod und der Verabschiedung. Rituale verleihen dem Moment eine Bedeutung, dadurch heben sie sich vom Alltag ab. Sie schaffen ein Gefühl der Zugehörigkeit. Ihre verbindende, klärende und innovative Kraft kann in Betrieben beispielsweise den Teamgeist stärken, Veränderungsbereitschaft fördern und die Innovation erlebbar machen.
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Wo kann ein Betriebsritual zum Einsatz kommen?
Steiner: Bei Anlässen wie dem Einstieg von neuen Mitarbeitenden oder beim Verlassen der Organisation durch Kündigung oder Pensionierung. Besonders schön ist es, wenn Erfolge rituell gewürdigt werden – mit allen Mitarbeitenden, nicht nur auf der Führungsebene. Rituale können auch tägliche Routinen unterstützen, wie Meetings oder Kreativitätsentwicklungsprozesse. Zudem unterstützen sie die Durchführung von Veränderungen und können so Konflikte regulieren und Kulturwandel fördern.
Können Sie ein konkretes Ritual nennen?
Steiner: Ich arbeite bei der Ritualgestaltung mit den Jahreszeiten. Gerade am Beginn eines Jahres ist es zielführend, mit allen Mitarbeitenden gemeinsam eine Vision für das kommende Jahr zu erarbeiten. Starten kann man damit, dass alle Mitarbeitenden ihre eigene Vision für das Jahr formulieren. Im Anschluss kann das Team daraus gemeinsam eine Teamvision erarbeiten. Unterstützen können Symbolkarten oder Gegenstände, die für das Team eine Bedeutung haben. Diese Teamvision kann dann als Bild im Büro für alle sichtbar platziert werden. Zu vorher bestimmten Zeitpunkten im Jahr wird dieses Bild wieder bei Meetings ins Zentrum gestellt. Somit kann überprüft werden, inwiefern wir uns der Vision nähern bzw. wo wir Anpassungen vornehmen dürfen. Um den Symbolgehalt noch zu verfestigen, kann auch ein gemeinsamer Empfang am Jahresanfang hilfreich sein. Rituale wie dieses nützen die Kreativität und Innovation aller und fördern den Zusammenhalt und die Identifikation durch Beteiligung. Gerade junge Mitarbeitende wollen sich einbringen und die Organisation mitgestalten. Solche Rituale schaffen den Raum dafür.
Rituale sollen einen sicheren Raum schaffen, der Angst verringert und bei der Bewältigung von Übergängen unterstützt.
Wie gehen Sie beim Ritualdesign vor?
Steiner: Der erste Schritt ist die Analyse der Ausgangssituation. Ich erarbeite mit den Auftraggebenden Antworten auf die Fragen: Was soll das Ritual bewirken? Geht es eher um Veränderung oder Stabilisierung? Was sind die grundsätzlichen Werte und Überzeugungen der Organisation oder des Teams? Egal, ob es ein kleines Ritual für den Beginn des Meetings oder für den Wechsel in der Produktion oder Führungsetage werden soll – die Absicht soll sich im Ritual in sichtbare, lebendige Handlungen verwandeln und für alle erlebbar sein. Designt wird ein klarer Ablauf, dem die Beteiligten folgen können. Das Ritual soll einen sicheren Raum schaffen, der Angst verringert und bei der Bewältigung von Übergängen unterstützt.
Warum orientieren Sie sich an den Jahreszeiten?
Steiner: Viele unserer Traditionen im Alpenraum bauen auf den Veränderungen im Jahreskreis auf. Beispielsweise wurde schon lange, bevor am 24. Dezember Weihnachten gefeiert worden ist, der Zeitpunkt der Wintersonnenwende durch gemeinsame Rituale gewürdigt. Es muss für unsere Vorfahren in Zeiten ohne Elektrizität ein sehr zentraler Moment gewesen sein, als die Tage wieder länger wurden. Somit haben viele Rituale mit Natur und ihren Rhythmen zu tun. Rituale stärken nicht nur die Verbindung zu anderen Menschen, sie stärken auch die Verbindung zu etwas, das auf jeden Fall größer ist als wir Menschen. Und sie stärken unser Eingebundensein in die Welt, unsere Beziehung zur Natur. Das kann in Zeiten großer Umbrüche Sicherheit schenken.
Das Wichtigste aus dem Artikel:
Bedeutung von Ritualen in Betrieben: Rituale verleihen besonderen Momenten Bedeutung und fördern das Gefühl der Zugehörigkeit. Sie stärken den Teamgeist, unterstützen Veränderungsprozesse und machen Innovation erlebbar.
Einsatzmöglichkeiten von Ritualen: Rituale können bei verschiedenen Anlässen wie dem Einstieg neuer Mitarbeitender oder der Verabschiedung von Kollegen eingesetzt werden. Sie unterstützen tägliche Routinen und fördern den Kulturwandel, indem sie Konflikte regulieren.
Gestaltung und Wirkung von Ritualen: Die Gestaltung von Ritualen beginnt mit der Analyse der Ausgangssituation und der Definition der gewünschten Wirkung. Rituale schaffen einen sicheren Raum, der Übergänge erleichtert und die Verbindung zu anderen Menschen sowie zur Natur stärkt.
Von Natascha Mair, erschienen am 25.01.2025 in der Tiroler Tageszeitung
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