Gut zu wissen: Warum ein hoher EQ die Karriere-Chancen erhöht

Die Emotionale Intelligenz ist im Umgang miteinander wichtig, sagt Coach Barbara Stöckl. Auch im Job gewinnt sie immer mehr an Bedeutung und führt zum Erfolg.

Neben der fachlichen ist die soziale Kompetenz in der Arbeitswelt immer häufiger ein bestimmendes Kriterium für die Einstellung von Personal. Auch bei der Besetzung von Führungskräften werde künftig noch mehr Wert auf Emotionale Intelligenz gelegt, ist sich Coach Barbara Stöckl sicher. Die Beraterin in Sachen Unternehmenskultur erklärt, warum uns ein hoher EQ im Job weiterbringt und welche Eigenschaften dafür trainiert werden müssen.

Was ist der EQ?

Emotionale Intelligenz ist die Fähigkeit, die eigenen Gefühle und die Gefühle anderer verstehen, steuern oder beeinflussen zu können. Wie alle anderen Talente ist auch die emotionale Intelligenz unterschiedlich ausgeprägt. Bereits Säuglinge können ihre Gefühle und Bedürfnisse ausdrücken. Ab ca. 6 Jahren sind Kinder Empathie-fähig. Die emotionale Intelligenz wird am Vorbild gelernt – es ist also ratsam für Eltern, sich selbst mit den eigenen Gefühlen und der eigenen Geschichte zu beschäftigen, damit man die eigenen Lasten nicht an Kinder weitergibt.

Der EQ kann während des ganzen Lebens weiterentwickelt werden. Wer eine hohe emotionale Intelligenz hat, hat ein besseres Selbstbild und kann sich besser auf andere einlassen. Wichtige Fähigkeiten für die Entwicklung emotionaler Intelligenz sind Selbstliebe (nicht zu verwechseln mit Narzissmus), Selbstreflexion, Neugierde, Freude am Austausch mit Menschen. Es gibt verschiedenen Tests, um die eigene emotionale Intelligenz zu erkennen. Auch die eigenen Beziehungen im beruflichen und privaten Kontext sind aussagekräftig. Wo Gefühle verdeckt sind und nicht gelebt werden können, ist Handlungsbedarf.

Das Gespräch von Barbara Stöckl und Vanessa Grill können Sie in unseren "Gut zu Wissen"-Podcast hören:

 

Emotionale Intelligenz im Beruf

Im beruflichen Kontext ist Arroganz ein Zeichen für Unsicherheiten oder Verletzungen, die aufgearbeitet werden müssen. Wer das Glück hat, einen Sparring-Partner zu finden, der wohlwollend und wertschätzend ist und Mut gibt, die schmerzhaften Gefühle anzuschauen, kann viel bewirken.

EQ-Tests werden oft schon im Bewerbungsverfahren angewendet. Das Gefühl von Zugehörigkeit, das Menschen besonders im beruflichen Kontext suchen, setzt ein emotional kompetentes Gegenüber voraus, mit dem man Emotionen teilen kann. So fühlt man sich als wertvoller Teil eines Unternehmens, der sinnvolle Arbeit leistet – diese Qualität ist unglaublich wertvoll im Arbeitsleben.

Laut Coach Barbara Stöckl ist Emotionale Intelligenz ein Vermögenswert – sie zeugt von unserer Haltung und en Werten, die unsere Arbeit bestimmen. Diese Faktoren machen in einer Zeit des Arbeitnehmermarktes einen entscheidenden Unterschied, vor allem in der Führungsebene. Genau diese Haltungen und Werte werden etwa auch auf Plattformen zur Unternehmensbewertung kommuniziert. Der Satz „Menschen entscheiden sich für ein Unternehmen und verlassen ihre Führungskraft“ wurzelt in diesem Thema und bewahrheitet sich immer wieder. Wer Karriere machen und führen will, sollte sich also mit der eigenen Emotionalen Intelligenz befassen und sich auf diesem Gebiet weiterentwickeln.

 

Zur Person


Barbara Stöckl berät Mitarbeiter, Teams und Führungskräfte im Bereich Unternehmenskultur und stärkt sie im Rahmen dessen auch in Emotionaler Intelligenz. Gerne arbeitet die Tirolerin auch in der Natur. Beim „Walk and Talk" werden Lösungsansätze gefunden, die sowohl Unternehmen als auch Einzelpersonen positiv beeinflussen.

Zur Website von Barbara Stöckl: www.inspirieren.at 

Von Vanessa Grill, erschienen am 25.04.2023 in der Tiroler Tageszeitung

Diese Blog-Artikel könnten Sie auch interessieren:

Gut zu wissen: Wie man mit der Kraft der Gedanken Herausforderungen meistert
Gesucht: Chef(in) mit Empathie

Auf jobs.tt.com finden Sie die aktuellsten Stelleninserate:
Neueste offene Jobs in Tirol anzeigen

Job-Blog Mehr Artikel

Alle Infos zu Bewerbungsunterlagen und Bewerbungsgespräch

Auf jobs.tt.com gibt es zahlreiche Blogartikel mit wichtigen Informationen rund um die Themen Bewerbungsunterlagen und Bewerbungsgespräch. Hier sind sie alle zusammengefasst.

Alle Infos zur Gehaltsverhandlung

Auf jobs.tt.com gibt es zahlreiche Blogartikel mit wichtigen Informationen rund ums die Thema Gehaltsverhandlung. Hier sind sie alle zusammengefasst.

Chancengleichheit fördern

Statistisch gesehen ist nur jede dritte Management-Position in Österreich von einer Frau besetzt. Die Gehalts- und Karriere-Expertin Martina Ernst erklärt im Interview, warum dem so ist, und spricht u. a. über den geschlechterbezogenen Verzerrungseffekt.

Job-Blog Mehr Artikel

Chancengleichheit fördern

Statistisch gesehen ist nur jede dritte Management-Position in Österreich von einer Frau besetzt. Die Gehalts- und Karriere-Expertin Martina Ernst erklärt im Interview, warum dem so ist, und spricht u. a. über den geschlechterbezogenen Verzerrungseffekt.

Innovation beginnt im Anderssein

Wer morgen noch Impulse setzen will, braucht heute mehr als Konformität. Psychologin Julie Simstich erklärt, warum neurodivergente Perspektiven die entscheidende Ressource der Zukunft sein könnten.

career & competence: Deine Karriere-Messe

Die größte Karrieremesse Westösterreichs, career & competence, findet am 14. Mai 2025 im Congress Innsbruck statt.

Übergang mit Hürden

Ein knappes Viertel der Pensionierten läuft laut Schätzungen Gefahr, einen „Pensionsschock“ zu erleiden. Psychologin und Coach Karin Bauer erklärt, worin die Krux beim Wechsel in den Ruhestand liegt.

Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Stellenanzeigen mit dem Social-Media-Paket von jobs.tt.com

Die Suche nach neuen MitarbeiterInnen kann oft langwierig und herausfordernd sein. Trotz einer gut formulierten Jobbeschreibung bleiben Bewerbungen aus, was oft an der fehlenden Reichweite liegt. Machen Sie sich keine Gedanken, wir kümmern uns darum!

Familienhilfe braucht Fachkräfte

Anlässlich des Fachkräftemangels in der Sozialpädagogischen Familienhilfe zeigt eine aktuelle Studie auf, wo bei den Arbeits- und Rahmenbedingungen Verbesserungsbedarf besteht.

„Wir sind wie Kakteen im Regenwald“

Warum lernen wir so ungern? Die deutsche Neurowissenschafterin Laura Wünsch gibt Tipps, um unser Gehirn auf Vordermann zu bringen.