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Jobportrait: Dem Roboter das Denken beibringen
Ingenieure und Techniker, die Roboter in Produktionsbetrieben entwerfen, programmieren und bauen, werden mehr denn je gesucht. Die Automatisierung nimmt Menschen keine Jobs weg, sagt Robotik-Experte Massow.
Innsbruck – Sprechende Blechmännchen sucht man im Robotik-Labor der Unternehmerischen Hochschule MCI vergebens. Stattdessen thront ein großer, orangefarbener Industrieroboter als beeindruckender Blickfang hoch über den Köpfen der Besucher. Benjamin Massow, Leiter des Zentrums für Produktion, Robotik & Automatisierung am MCI, lenkt die Aufmerksamkeit aber rasch auf kleinere, kompakte Robotersysteme und Geräte. „Die neueste Generation der Roboter sind so genannte kollaborierende Roboter, auch Cobots genannt“, erläutert er. In Produktionsbetrieben arbeiten die Cobots direkt Seite an Seite mit den Mitarbeitern und unterstützen vollautomatisiert mit Sensoren, Kameras und präzisen Bewegungsmodulen die menschlichen Tätigkeiten.
Die Cobots können anders als die großen Robotersysteme, die man aus der Autoindustrie kennt, flexibel und vielseitig genutzt werden, auch das Umprogrammieren sei mithilfe von Apps verhältnismäßig einfach. Einem kollaborierenden Roboter das Denken und Arbeiten beizubringen, dauere zwischen einer und zwölf Wochen, sagt Massow.
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In der Praxis gibt es den einen Robotik-Beruf aber nicht. „Jene Experten, die Roboteranwendungen für Betriebe entwickeln und in eine Produktionsanlage integrieren, sind meist Mechatronik- Absolventen“, sagt Massow. Sie programmieren auch die Automatisierung der komplexen Anlagen. Im Firmenalltag werden die Roboter von Facharbeitern der jeweiligen Branche bedient. Doch auch ausgebildete Elektrotechniker oder Maschinenbauer können sich durch Fortbildungen, u. a. im MCI-Zentrum, auf Robotik und Automatisierung spezialisieren.
Als Schnittstelle zwischen Hochschule und Industrie entwickelt das Zentrum für Produktion, Robotik und Automatisierung für Unternehmen so genannte Funktionsprototypen. Derzeit wird etwa ein Roboter, der PCR-Tests auspackt, den QR-Code scannt und das Probenmaterial auswertet, auf Herz und Nieren getestet.
Dass die Hightech-Maschinen den Menschen Jobs wegnehmen, sei längst überholt, sagt Hochschullektor Massow – im Gegenteil: „Produzierende Unternehmen aller Branchen müssen sich der Automatisierung jetzt stellen, um regionale Arbeitsplätze auf lange Sicht abzusichern“, stellt Massow klar. In der Industrie gehe der Trend klar dahin, einst ausgelagerte Produktionsketten wieder nach Europa zurückzuholen. Die Herausforderung, sowohl für große Konzerne als auch für regionale Unternehmen, sei nicht mehr, dass heimische Fachkräfte etwa zu teuer wären – sondern die Tatsache, dass sie derzeit kaum am Arbeitsmarkt verfügbar sind. Genau dort sollen Roboter, vor allem Cobots, einspringen und Mitarbeiter gezielt unterstützen. Hunderte Roboter, darunter einige Cobots, seien bei Tiroler Firmen bereits im Einsatz, weiß Massow. Und all diese Robotik-Anwendungen müssen entworfen, gebaut, programmiert und gewartet werden.
Berufsportrait
Voraussetzungen: Interesse an Technik, Neugier, Kreativität, handwerkliches Geschick, Präzision
Ausbildung: Maschinenbautechniker, Elektrotechniker oder Mechatroniker (interdisziplinäre Ausbildung von Elektrotechnik, Maschinenbau und Informatik) mit abgeschlossener Lehre können sich durch Fortbildungen im Robotik-Bereich spezialisieren und bei Automatisierungsunternehmen tätig sein. Auch für HTL-Absolventen ergeben sich beim Bau der Anlagen, die von Cobots unterstützt werden, viele Berufsmöglichkeiten. Für ein Mechatronik-Studium ist eine technische Vorbildung (HTL oder Lehrabschluss) keine Voraussetzung – viel wichtiger ist ein Interesse an innovativen Technologien und Lösungen. Im Master- Studium ist eine Spezialisierung auf Robotik und Automatisierung möglich. Mechatronik-Absolventen konzipieren und automatisieren gesamte Produktionsanlagen.
Von Beate Troger, erschienen am 25.06.2022 in der Tiroler Tageszeitung
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