Jobportrait: Die vielseitige Arbeit einer Rezeptionistin

Rezeptionisten sind die "Visitenkarte des Hotels". Irene Förg sorgt seit 14 Jahren für einen reibungslosen Aufenthalt internationaler Gäste.

Lans - Als Rezeptionistin ist Irene Förg im Lanserhof für die Hotelgäste die wichtigste Anlaufstelle. Vereinzelt gebe es auch kuriose Gästefragen, erzählt die 36-Jährige: "Ich wurde schon mal gefragt, ob wir einen Hubschrauberlandeplatz haben oder ob der Bauer seine Kühe in den Stall bringen kann, damit der Hubschrauber landen kann." Beides musste Förg verneinen.

Rezeptionisten teilen den Gästen Zimmer zu, übergeben die Zimmerschlüssel und erstellen die Endrechnung. Förg ist es wichtig zu betonen, dass, entgegen der Meinung mancher, Rezeptionisten aber noch weitaus mehr machen, als nur Schlüssel ausgeben: Sie sind die erste Anlaufstelle für Wünsche, Fragen und Beschwerden. "Ich gebe Auskunft über das Angebot im Hotel, aber auch in der gesamten Region. Ich muss einfach permanent Augen und Ohren offenhalten", erklärt Förg. Da der Lanserhof ein Gesundheitsressort ist, braucht die Völserin auch ein großes Wissen zum medizinischen Leistungsangebot des Hotels. Unerlässlich ist es, dass Förg wichtige Fachbegriffe auch auf Englisch kennt. Auch der Versand von medizinischen Produkten gehört zu ihrem Aufgabengebiet.

"Wir erhielten beispielsweise auch Kenntnisse in den Bereichen Management und Marketing"

Voraussetzung für den Beruf an der Rezeption ist oft eine einschlägige abgeschlossene Ausbildung, etwa eine Lehre zum Hotel- und Gastgewerbeassistenten, eine Hotelfachschule oder eine Höhere Lehranstalt für Tourismus. Außerdem gibt es Kurzausbildungen, etwa am Wifi. Förg hat mit Anfang 20, nach Beendigung der Abendschule, das Tourismuskolleg Innsbruck besucht. "Die zweijährige Ausbildung war breit gefächert, wir erhielten beispielsweise auch Kenntnisse in den Bereichen Management und Marketing", erklärt Förg. Als diplomierte Touristikkauffrau arbeitete Förg zunächst im Büro eines Tourismusverbandes, ehe sie 2005 von einer Bekannten den Hinweis erhielt, dass am Lanserhof eine Rezeptionistin gesucht werde. Förg zögerte nicht lange.

Aufstiegschancen bzw. neue Tätigkeitsbereiche für Rezeptionisten sind in jedem Hotel unterschiedlich. Förg arbeitet inzwischen auch im Qualitätsmanagement und leitet den Hotelshop. Zwei bis drei Mal im Jahr gibt es für sie und ihre Kollegen interne Schulungen, etwa zu den Themen "Beschwerdemanagement" oder "Selbstbewusstes Auftreten". Einprägsame Erlebnisse hat Förg in den vergangenen 14 Jahren viele gesammelt: Einmal hat ein Gast, als frühmorgens die Schützen geschossen haben, die Polizei gerufen, ein anderer Gast aus einer Millionenstadt in Indien war begeistert davon, dass er bei seinem Spaziergang zum ersten Mal in seinem Leben niemandem begegnete. Als Rezeptionistin hat Förg ständig Kontakt mit Menschen aus den unterschiedlichsten Ländern, und genau das liebt sie an ihrem Beruf.

Berufsportrait


Voraussetzungen: Kontaktfreude, Organisationstalent, Kommunikationsstärke, Diskretion, Teamfähigkeit.
Ausbildung: Es gibt die Lehre zum Hotel- und Gastgewerbeassistenten. Weitere Ausbildungswege ergeben sich durch den Besuch einer Hotelfachschule oder einer Höheren Lehranstalt für Tourismus.

Von Denise Neher, erschienen am 17.11.2019 in der Tiroler Tageszeitung

Diese Blog-Artikel könnten Sie auch interessieren:

Weiterbildung last minute
Vom Einsteigerjob zum Direktor

Auf jobs.tt.com finden Sie die aktuellsten Stelleninserate:
Neueste offene Jobs in Tirol anzeigen

Job-Blog Mehr Artikel

Alle Infos zu Bewerbungsunterlagen und Bewerbungsgespräch

Auf jobs.tt.com gibt es zahlreiche Blogartikel mit wichtigen Informationen rund um die Themen Bewerbungsunterlagen und Bewerbungsgespräch. Hier sind sie alle zusammengefasst.

Alle Infos zur Gehaltsverhandlung

Auf jobs.tt.com gibt es zahlreiche Blogartikel mit wichtigen Informationen rund ums die Thema Gehaltsverhandlung. Hier sind sie alle zusammengefasst.

Familienhilfe braucht Fachkräfte

Anlässlich des Fachkräftemangels in der Sozialpädagogischen Familienhilfe zeigt eine aktuelle Studie auf, wo bei den Arbeits- und Rahmenbedingungen Verbesserungsbedarf besteht.

Job-Blog Mehr Artikel

Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Stellenanzeigen mit dem Social-Media-Paket von jobs.tt.com

Die Suche nach neuen MitarbeiterInnen kann oft langwierig und herausfordernd sein. Trotz einer gut formulierten Jobbeschreibung bleiben Bewerbungen aus, was oft an der fehlenden Reichweite liegt. Machen Sie sich keine Gedanken, wir kümmern uns darum!

Familienhilfe braucht Fachkräfte

Anlässlich des Fachkräftemangels in der Sozialpädagogischen Familienhilfe zeigt eine aktuelle Studie auf, wo bei den Arbeits- und Rahmenbedingungen Verbesserungsbedarf besteht.

„Wir sind wie Kakteen im Regenwald“

Warum lernen wir so ungern? Die deutsche Neurowissenschafterin Laura Wünsch gibt Tipps, um unser Gehirn auf Vordermann zu bringen.

Lehrer brauchen mehr als Fachwissen

Soft Skills wie Kommunikation und kritisches Denken gewinnen immer mehr an Bedeutung – das gilt auch für Lehrberufe. Gleichzeitig verändert die Digitalisierung den Schulalltag und Arbeitsmarkt rasant.

„Mitarbeitende wie Gäste behandeln“

Ein sicherer Arbeitsplatz war gestern. Heute bedarf es mehr, um Mitarbeitende langfristig zu binden. Ein Serfauser Tourismusunternehmen setzt auf ein eigenes Personalkonzept.

Meister der Klammen

Schluchtenführer und Schluchtenführerinnen sind Profis am Seil und im Wasser. Im April startet eine neue Runde der harten, aber angesehenen Ausbildung.

Richtig streiten will gelernt sein

Eine gute Konfliktbewältigung im Job sei keine angeborene Fähigkeit, sondern eine erlernbare Fertigkeit, sagt der Konfliktexperte Jürgen Dostal.