Jobportrait: Logopäde - Wenn das Sprechen schwerfällt

Die Behandlung von Patienten, denen das Sprechen schwerfällt, kann langwierig sein. Logopäden dienen dabei auch als emotionale Stütze.

Das Berufsfeld von Logopäden ist ein sehr breites: Neben Sprech- und Schluckstörungen behandeln sie beispielsweise auch Patienten mit einer Störung der Atmung, der Stimme, der Mundfunktion oder auch des Hörvermögens.

Die Logopädin Caroline Kilga arbeitet auf der neurologischen Station in Hochzirl und befasst sich vorwiegend mit Schlaganfall-Patienten oder Patienten mit Schädel-Hirn-Trauma. Für die Behandlung werden unterschiedliche Arbeitsmethoden eingesetzt – je nach Schweregrad der Störung und Symptomatik.

„Sprach- und Sprechstörungen können beispielsweise mit Papier- und Bleistiftübungen oder speziell für die Sprachtherapie entwickelten Apps behandelt werden“, erklärt sie.

Bei Schluckstörungen gebe es eigentlich keine Gerätschaften, die zur Behandlung eingesetzt werden – „hier muss man einen individuellen Therapieplan für den Patienten erstellen und schrittweise austesten, was möglich ist“.

Die Symptomatik kann sich vor allem bei Sprachstörungen auf unterschiedliche Art und Weise äußern. Manchmal falle es den Betroffenen schon schwer, Sprache überhaupt zu verstehen. „Andere wissen ganz genau, was man ihnen sagen will, nur können sie nicht antworten – es liegt ihnen quasi auf der Zunge, aber ihnen fehlen die Worte, um es auszusprechen“, erklärt die Tirolerin. Als Logopädin in der Neurologie arbeitet Kilga mit Menschen in schwierigen und fordernden Lebenssituationen. Behandlung und Therapie dauern oft Wochen, meist Monate. Deshalb sei es wichtig, stets konsequent mit dem Patienten zu arbeiten – denn „manchmal werden Fortschritte noch nach längerer Aufenthaltszeit erreicht“. Dabei darf nicht außer Acht gelassen werden, die Patienten auch emotional zu stützen und ihnen Vertrauen in sich selbst zu geben, „sodass sie nach der Entlassung ihr Leben selbstständig bewältigen können“.

Am schwerwiegendsten betroffen sind Patienten mit Trachealkanülen – also einem Kunststoffschlauch, der für die Beatmung im Hals des Patienten befestigt wird. „Die Trachealkanülen-Entwöhnung ist sicherlich auch für mich die größte Herausforderung“, meint Kilga. Doch die harte Arbeit lohnt sich am Ende: „Schlussendlich sind das dann die schönsten Momente in meinem Beruf: wenn Menschen nach erfolgreicher Behandlung wieder selbst essen und trinken können und man ihre Freude daran spürt.“

Berufsportrait


Voraussetzungen: kontaktfreudig, kommunikativ, selbstständige und konsequente Arbeitsweise, Empathie
Ausbildung: in Tirol „Fachhochschulstudium Logopädie“ im Zentrum für Gesundheitsberufe Tirol

Diese Blog-Artikel könnten Sie auch interessieren:

Ein Instagram Channel gibt einblick in den Pflegeberuf
Jobporträt: Allgemeinmediziner

Auf jobs.tt.com finden Sie die aktuellsten Stelleninserate:
Neueste offene Jobs in Tirol anzeigen

Von Leni Nachbaur, erschienen am 05.06.2021 in der Tiroler Tageszeitung

Job-Blog Mehr Artikel

Alle Infos zu Bewerbungsunterlagen und Bewerbungsgespräch

Auf jobs.tt.com gibt es zahlreiche Blogartikel mit wichtigen Informationen rund um die Themen Bewerbungsunterlagen und Bewerbungsgespräch. Hier sind sie alle zusammengefasst.

Alle Infos zur Gehaltsverhandlung

Auf jobs.tt.com gibt es zahlreiche Blogartikel mit wichtigen Informationen rund ums die Thema Gehaltsverhandlung. Hier sind sie alle zusammengefasst.

Jobverlust hallt in der Nacht nach

Überraschend: Arbeitslose träumen am häufigsten von der Arbeit. Das zeigt eine neue Studie mit rund 6000 Traumprotokollen.

Job-Blog Mehr Artikel

Jobverlust hallt in der Nacht nach

Überraschend: Arbeitslose träumen am häufigsten von der Arbeit. Das zeigt eine neue Studie mit rund 6000 Traumprotokollen.

Neuer Job soll her? So geht’s!

Ein beruflicher Umstieg ist mit vielen Unsicherheiten und offenen Fragen verbunden. Eine solide und breite Beratung verschafft hier Abhilfe und ebnet den Weg für einen Neustart.

Chancengleichheit fördern

Statistisch gesehen ist nur jede dritte Management-Position in Österreich von einer Frau besetzt. Die Gehalts- und Karriere-Expertin Martina Ernst erklärt im Interview, warum dem so ist, und spricht u. a. über den geschlechterbezogenen Verzerrungseffekt.

Innovation beginnt im Anderssein

Wer morgen noch Impulse setzen will, braucht heute mehr als Konformität. Psychologin Julie Simstich erklärt, warum neurodivergente Perspektiven die entscheidende Ressource der Zukunft sein könnten.

career & competence: Deine Karriere-Messe

Die größte Karrieremesse Westösterreichs, career & competence, findet am 14. Mai 2025 im Congress Innsbruck statt.

Übergang mit Hürden

Ein knappes Viertel der Pensionierten läuft laut Schätzungen Gefahr, einen „Pensionsschock“ zu erleiden. Psychologin und Coach Karin Bauer erklärt, worin die Krux beim Wechsel in den Ruhestand liegt.

Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Stellenanzeigen mit dem Social-Media-Paket von jobs.tt.com

Die Suche nach neuen MitarbeiterInnen kann oft langwierig und herausfordernd sein. Trotz einer gut formulierten Jobbeschreibung bleiben Bewerbungen aus, was oft an der fehlenden Reichweite liegt. Machen Sie sich keine Gedanken, wir kümmern uns darum!