Neuer Job soll her? So geht’s!

Ein beruflicher Umstieg ist mit vielen Unsicherheiten und offenen Fragen verbunden. Eine solide und breite Beratung verschafft hier Abhilfe und ebnet den Weg für einen Neustart.

Innsbruck – Nach dem Aus für die Bildungskarenz stellt sich für Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer, die sich beruflich umorientieren wollen oder müssen, die Frage: Was jetzt? Und: Welche Alternativen gibt es? Wie schaut es mit der Finanzierung aus? Und wie geht man so ein Vorhaben an? „Am besten geht man Schritt für Schritt vor und beginnt mit einer Beratung – jeder Fall ist individuell“, empfiehlt Manuela Stampfl, Leiterin Abteilung Grundlagen, AMS Tirol. Eine solche Beratung bekommt man zum Beispiel in einem der acht Berufsinfozentren des AMS in Tirol.

Die Expertin ist sich bewusst, vor welchen Herausforderungen Menschen stehen, die vorhaben, sich beruflich neu zu orientieren: Entscheidend sei für die meisten die Frage nach der Finanzierung einer längeren Um- oder Weiterbildung, dies wiederum bedeute viel Recherchearbeit in Hinblick auf Förder- und Unterstützungsmöglichkeiten. „Wer hierzu Informationen braucht, kann sich direkt an das AMS wenden, besonders wenn noch nicht feststeht, in welche Richtung die Aus- oder Weiterbildung gehen soll“, betont sie.

Wer das Berufsfeld wechseln will, sich aber noch nicht sicher ist, in welche Richtung es gehen soll, dem empfiehlt Manuela Stampfl, eine möglichst breite Beratung in Anspruch zu nehmen: zu den verschiedensten Bereichen wie Soziales, Gesundheit, Medien, IT oder Digitalisierung, zu Spezialthemen wie sogenannten Green Jobs – also Arbeitsplätze im Umwelt- und Nachhaltigkeitsbereich –, zu den MINT-Berufen – also Jobs, die mit Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften oder Technik zu tun haben –, oder solchen im Bereich Künstlicher Intelligenz.

Wichtig sei dabei, immer auch die individuelle Situation und die dazugehörigen Möglichkeiten auszuloten. Geschulte Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in Beratungszentren können auch hier unterstützen: „Die Beraterinnen und Berater arbeiten gemeinsam mit den Arbeitssuchenden ihre Stärken und Interessen aus, informieren über Fördermöglichkeiten und gleichen die Berufswünsche mit den Gegebenheiten des Arbeitsmarktes ab.“


Ein erfolgreicher beruflicher Umstieg beginnt mit einer umfassenden Beratung, die auch die individuelle Situation berücksichtigt.
 

Anlaufstellen gibt es mehrere. Die AMS-Kompetenzzentren sind branchenorientiert. Dort bekommt man nicht nur Beratung, sie bieten auch Ausbildungen im kaufmännischen Bereich sowie für Gastronomie und Handel. Im Bereich Förderungen und Stiftungen gibt es zum Beispiel die Pflegestiftung Tirol in Zusammenarbeit mit dem Land Tirol, das Fachkräftestipendium oder spezielle Programme wie Frauen in Handwerk und Technik (FiT).

Ausbildung in den Betrieben

Das AMS-Programm Qualifizierung nach Maß unterstützt Betriebe dabei, Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter im Unternehmen um- und weiterzubilden. Ein besonderes Augenmerk wird im AMS auch auf Mangelberufe, also Berufe, in denen Arbeitskräfte fehlen und die deshalb besonders stark nachgefragt sind, gelegt. Die dazugehörigen Ausbildungen werden gezielt mit Stipendien gefördert und oft in Stiftungen organisiert. Das gilt zum Beispiel für die Pflegeausbildung und jene für ElementarpädagogInnen. 2024 bot das AMS im Rahmen der Umweltstiftung eine Ausbildung als ElektrohelferIn im Bereich Photovoltaik an, alle Teilnehmenden arbeiten nun in diesem Bereich.

Aktuell, verrät Manuela Stampfl, wird ein tirolweites Ausbildungsangebot für BuslenkerInnen vorbereitet. Dieses kommt mit einem Versprechen einer Jobgarantie daher – Interessierte werden ihr Handwerk direkt in den Unternehmen erlernen, die dringend ihre Arbeitskraft benötigen.

Das Wichtigste aus dem Artikel: 

Beratung und individuelle Planung: Die Berufsinfozentren des AMS bieten umfassende Unterstützung, um individuelle Stärken und Interessen zu identifizieren und passende Fördermöglichkeiten zu finden.

Vielfältige Berufsfelder und Förderungen: Für Menschen, die sich beruflich umorientieren möchten, stehen zahlreiche Berufsfelder zur Auswahl, darunter Soziales, Gesundheit, Medien, IT, Green Jobs, MINT-Berufe und Künstliche Intelligenz. 

Ausbildung und Jobgarantie: Aktuell wird ein Ausbildungsangebot für BuslenkerInnen mit Jobgarantie vorbereitet, bei dem Interessierte direkt in den Unternehmen ausgebildet werden.

Von Rebecca Müller, erschienen am 17.05.2025 in der Tiroler Tageszeitung

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