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Steiniger Weg zur Vier-Tage-Woche
Die Stimmen für eine Vier-Tage-Woche werden lauter, teilweise wird sie von Vorreitern schon umgesetzt. Der Trend zu flexibleren Arbeitszeitmodellen ist in Tirol im Vormarsch. Die Umsetzung ist allerdings oft schwierig.
Innsbruck – Vier Tage arbeiten, drei Tage frei. Geht man nach einer zwischen 2014 und 2021 in Island an knapp 3000 Beschäftigten durchgeführten Studie, bringt die Vier-Tage-Woche viele Vorteile: gesteigertes Wohlbefinden, mehr Freizeit, weniger Stress, bessere Vereinbarkeit von Familie und Job. Die Produktivität blieb im Studienzeitraum entweder gleich oder stieg sogar geringfügig an. Gegenstand der Studie waren 9-to-5-Modelle, Schichtarbeitsbetriebe, aber auch soziale Einrichtungen und Spitäler. In Tirol zweifelt man je nach Branche an der Praxistauglichkeit.
Karolina Holaus, Geschäftsführerin der Sparte Handwerk und Gewerbe der Wirtschaftskammer Tirol, sieht auch in ihrer Branche den Wunsch nach anderen Dienstzeitmodellen. Arbeitgebende würden sich in vielen Fällen bereit erklären, diesem nachzukommen. Dass aber der Handwerksberuf durch die Möglichkeit zur Vier-Tage-Woche attraktiver gemacht wird, glaubt Holaus nicht: „Um wieder mehr Junge in die Lehre zu bringen, braucht es primär einen Imagewechsel. Fachausbildungen dürfen nicht länger im Schatten von akademischen Laufbahnen stehen.“ Weiters seien Entlohnung und Nachhaltigkeit Punkte, die eher als flexible Arbeitszeiten für eine Tätigkeit in Handwerk und Gewerbe sprechen.
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Auch Oswald Wolkenstein, Industrie-Spartengeschäftsführer der WK Tirol, bemerkt Veränderungen in der WorkLife-Balance, vor allem bei jüngeren Mitarbeitenden, wobei der Handlungsspielraum von Industriebetrieben in dieser Hinsicht begrenzt sei. „Viele Vorgänge benötigen eine 24-stündige Betreuung, die durch das übliche Schichtsystem sichergestellt wird. Das ist recht starr, weshalb auch eine Vier-Tage-Woche in der Praxis schwierig umsetzbar ist“, so Wolkenstein. Dass zwei Teilzeitangestellte eine Vollzeitstelle ersetzen, sei jedoch gang und gäbe. Ähnlich wie Holaus sieht er die Vorzüge einer Anstellung in der Industrie jedoch an anderen Stellen, konkret in der Krisensicherheit. „Momentan geht der Trend in Richtung weniger Arbeit, mehr Freizeit. Dass das so bleibt, ist für mich nicht in Stein gemeißelt“, so Wolkenstein. Der Blickpunkt könne sich je nach Entwicklung der Gesamtsituation jederzeit ändern und auch wieder mehr auf anderen Werten liegen.
Eine Sonderstellung innerhalb der Debatte nehmen Tourismus und Freizeitwirtschaft ein, zumindest wenn es nach WK-Tirol-Spartengeschäftsführer Thomas Geiger geht. Und tatsächlich beißt sich die Vier-Tage-Woche-Schlange bei der Branche, zu der auch Hotellerie und Gastronomie gehören, in den Schwanz. Es stellt sich die Frage, wie Angestellte, die vor allem dann arbeiten, wenn andere freihaben, sprich am Wochenende, in den Ferien oder am Abend, von der Trendwende profitieren können. „Mitarbeiter fordern immer mehr Flexibilität ein und Arbeitgeber müssen dem nachkommen, wollen sie ihre Leute behalten“, erklärt Geiger. „Ich kenne Betriebe mit 30 Angestellten, die nach sieben oder acht verschiedenen Zeitmodellen arbeiten.“ Der Fall ist das vor allem bei Ganzjahresstellen, weiß er. Die Saisonarbeit müsse hier ausgenommen werden, die Beweggründe für eine derartige Anstellung seien andere. „Viele wollen einfach in gebündelter Zeit gutes Geld verdienen“, so Geiger. Flexible Arbeitszeitmodelle kämen dort weniger zur Sprache. Die Augen vor dem vermehrten Freizeitbedürfnis der Arbeitnehmenden zu verschließen, wäre laut Geiger besonders in Anbetracht des derzeit hohen Bedarfs an Arbeitskräften falsch. „Wir sehen das Paradoxon, dass noch nie so viele Menschen in Tourismus und Freizeitwirtschaft angestellt und gleichzeitig gesucht wurden“, informiert Geiger. Dranhalten müsse man sich, ansonsten dürfe man sich nicht wundern, wenn Arbeitskräfte ausbleiben.
Die Offenheit für neue Arbeitszeitmodelle scheint prinzipiell vorhanden zu sein, entweder freiwillig oder auf Druck der Arbeitnehmenden. In Island haben viele Beschäftigte nach Beendigung der Studie die Vier-Tage-Woche beibehalten (können). Wie der Trend in Tirol konkret umgesetzt werden könnte, bleibt derweil im Verborgenen.
Von Nina Schrott, erschienen am 21.01.2023 in der Tiroler Tageszeitung
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