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Umwerben statt überwachen
Auch wenn es zunehmend mehr technische Möglichkeiten zur Mitarbeiterüberwachung gibt, werden immer weniger dieser Fälle bekannt. Wer als Arbeitgeber attraktiv sein will, verzichtet auf überschießende Kontrollen.
Innsbruck – Der Markt ist riesig und wächst stetig: Gemeint ist das breite Angebot an technischen Möglichkeiten, Mitarbeiter zu überwachen. In den USA sind Fitnesstracker im Umlauf, die Schlaf- und Herzfrequenzen der Mitarbeiter messen, oder Namensschilder mit eingebauten Mikrofonen. Ebenso gibt es unerlaubt durchgeführte Standortbestimmungen, mit denen man Mitarbeitern auf Schritt und Tritt folgen kann. Hinzu kommen Kontrollen der Computer. Aus Schweden sind Fälle bekannt, wo die Belegschaft von vielen Unternehmen den RFID-Chip unter die Haut implantiert bekommt – dieser Chip ist Büroschlüssel und Eintrittsberechtigung in die Kantine zugleich. Zahlreiche Hersteller werben mit maßgeschneiderten Softwarelösungen zur Überwachung von Mitarbeitern.
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Diese Liste ließe sich lange fortsetzen: Auf der einen Seite werden Überwachungstechnologien ständig weiterentwickelt – sie werden zudem immer kostengünstiger, einfacher in der Handhabung und in aktuellen Zeiten vermehrter Telearbeit und von Home-Office scheinen sie plausibler und stärker in ihrer Daseinsberechtigung als je zuvor. Würde man meinen. Die Praxis zeigt aber dennoch ein komplett anderes Bild auf – mit einer rückläufigen Tendenz: „Das Thema Mitarbeiterüberwachung spielt derzeit keine große Rolle, aktuell sind alle Unternehmen bestrebt, Mitarbeiter zu bekommen, und setzen daher weniger auf solche unfreundlichen Aktionen“, registriert auch Georg Humer, der Leiter der Abteilung Arbeitsrecht der Arbeiterkammer Tirol. Er ergänzt: „In der momentanen Situation müssen Betriebe gute Konditionen bieten, deswegen ist das Thema der Arbeitsplatzüberwachung mittlerweile nicht mehr so dramatisch.“ Die Tendenz gehe dahin, dass sich Arbeitgeber bemühen müssten, attraktive Arbeitgeber zu sein und gute Bedingungen zu schaffen.
Zudem erklärt Georg Humer, dass es für Betriebe mit großem arbeitstechnischen und finanziellen Aufwand verbunden sei, wenn Mitarbeiter überwacht werden. „Eine Überwachung bringt auch nicht viel Mehrwert“, ist er überzeugt.
Nachgefragt, ob seit der Corona-Pandemie und damit verbundenen vermehrten Home-Office-Möglichkeiten die Fälle von Mitarbeiterüberwachungen steigen, verneint der Fachmann: „Home-Office lässt ein Arbeitgeber meist ohnehin nur zu, wenn das Vertrauen da ist.“ Und: „Es geht im Prinzip nur darum, ob der Mitarbeiter Ergebnisse liefert oder nicht. Um nichts anderes.“ Vereinzelte Fälle von Mitarbeiterüberwachungen seien eher zu Beginn des verstärkten Home-Office-Angebots bekannt geworden.
Einen leichten Anstieg solcher Fälle von Mitarbeiterüberwachung registrierte die Arbeiterkammer zunächst, als Kameras plötzlich billiger wurden. „Es gab kurzzeitig einen Anstieg zu verzeichnen. Aber dieser schlimmste Hype ist nun schon wieder vorbei“, berichtet Humer.
Zudem gibt es laut dem Fachmann nicht nur die Möglichkeiten von technischer bzw. digitaler, sondern auch durchaus von analoger Überwachung. „Hier ist ein Beispiel zu nennen, dass ein Chef mit einer Stoppuhr hinter einem Mitarbeiter steht und stoppt, wie lange er für eine gewisse Aufgabe braucht. Hierbei gelten allerdings dieselben rechtlichen Bestimmungen wie bei digitalen bzw. technischen Überwachungen“, erzählt Humer. Für Überwachungen brauche es somit nicht zwingend GPS oder Kameras. Humer ist jedoch überzeugt: „Der überwiegende Großteil der Unternehmen hat erkannt, dass Überwachungen der Mitarbeiter keinen Mehrwert bringen, und zudem ist der Kontrollaufwand beachtlich.“
Von Elisabeth Zangerl, erschienen am 05.11.2022 in der Tiroler Tageszeitung
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