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Wie eine Gehaltsverhandlung erfolgreich wird
Karriere-Expertin Amanda Augustine gibt Tipps, wie man sein über Wunschgehalt verhandelt und worauf vor allem Frauen achten sollten.

Wien – Der Fachkräftemangel ist für viele ein Problem, birgt aber auch Aufstiegschancen auf der Karriereleiter. Amanda Augustine, Karriereexpertin beim Unternehmen „Lebenslaufapp.ch“, hat fünf zentrale Tipps für Gehaltsverhandlungen und Bewerbungsgespräche für höhere Positionen gesammelt. Dabei hat sie zusätzliche Ratschläge für Frauen, die am Arbeitsplatz mit geschlechtsspezifischen Lohnunterschieden und Vorurteilen konfrontiert sind.
1. Seien Sie sich bewusst, was Sie wert sind
Wenn Sie auf der Suche nach einem neuen Job sind oder eine Beförderung ansteht, besteht der erste Schritt darin, herauszufinden, was Bewerber als neues Gehalt erwarten können, damit Sie nicht zulassen, dass Ihre Arbeit unterbezahlt wird. Um dies zu erreichen, empfiehlt Augustine, die Gehaltsspanne zu recherchieren, die in der Branche für die neue Position standardmäßig gezahlt wird (Branchenartikel ansehen, mit Kollegen oder Ex-Kollegen sprechen und Stellenangebote vergleichen). Insbesondere Frauen, die ein konkurrenzfähiges Gehalt verlangen, sollten versuchen, so viele Informationen wie möglich über das geschlechtsspezifische Lohngefälle in ihrer Branche herauszufinden, und sich nicht scheuen, das obere Ende der Gehaltsspanne zu fordern. „Es ist viel weniger wahrscheinlich, dass Arbeitgeber jemandem offen ein zu niedriges Gehalt anbieten, der erkennt, dass das Angebot zu niedrig ist“, erklärt Augustine.
2. Seien Sie selbstbewusst und überzeugt von Ihrer eigenen Arbeit
Zu wissen, welchen Wert die eigene Arbeit in der jeweiligen Branche hat, sollte auch das Selbstvertrauen stärken. „Sie haben allen Grund, dies in Ihrem Vorstellungsgespräch oder Ihrer Gehaltsverhandlung zu zeigen“, erklärt die Expertin. Selbstvertrauen sei der Schlüssel zu einer stärkeren Verhandlungsposition.
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3. Scheuen Sie sich nicht, ein Angebot abzulehnen
„Auch wenn Sie wirklich einen Job oder eine höhere Position haben möchten, für die Sie in Betracht gezogen werden, haben Sie keine Angst davor, die Verhandlungen abzubrechen, wenn Sie eindeutig unterbewertet werden“, rät die Karriere-Fachfrau. Denn wer das Gefühl hat, dass der neue Arbeitgeber seine Arbeit nicht genug respektiert oder die Fähigkeiten, Erfahrung und Qualifikationen, die er in eine Position einbringt, nicht wertschätzt, der wird sich bei der Arbeit nicht wohl fühlen. „Sie sind niemals auf diese eine Aufstiegschance angewiesen“, zeigt Augustine auf.
4. Behalten Sie den Überblick über alle Ihre Erfolge
Eine aktuelle Erfolgsbilanz Ihrer eigenen Erfolge kann nicht nur das Selbstvertrauen stärken, sondern auch starke Argumente für eine Gehaltsforderung liefern. Es sei immer gut, alle relevanten Erfolge im Blick haben und den Lebenslauf stets auf dem neuesten Stand zu halten.
5. Suchen Sie nach Unternehmen mit transparenten Gehaltsstrukturen
Der einfachste Weg, den Gender-Pay-Gap zu beseitigen und insgesamt gerecht bezahlt zu werden, ist die Suche nach Unternehmen mit transparenten Gehaltsstrukturen. „Auf diese Weise wissen Sie, was Sie erwarten können, und müssen sich in solchen Unternehmen keine Sorgen machen, hinter dem Rücken eines anderen einen Kollegen danach zu fragen“, so die Expertin. Wer also in seinem aktuellen Job oder bei Verhandlungen unzufrieden ist oder sich ungerecht behandelt fühlt, sollte auf solche Unternehmen achten.
Das Wichtigste zu Gehaltsverhandlung und Karriereaufstieg:
Selbstwerterkenntnis: Recherchieren der branchenüblichen Gehaltsspanne, besonders geschlechtsspezifische Unterschiede erkennen und das obere Ende der Spanne fordern, um Unterbewertung zu vermeiden.
Selbstvertrauen und Überzeugung: Stärkung des Selbstvertrauens durch das Wissen um den eigenen Wert in der Branche, um im Bewerbungsprozess und bei Gehaltsverhandlungen selbstsicher aufzutreten.
Angebote ablehnen: Keine Angst haben, Verhandlungen abzubrechen, wenn man deutlich unterbewertet wird, da die Wertschätzung der eigenen Fähigkeiten entscheidend für das Wohlbefinden am Arbeitsplatz ist.
Erfolgsbilanz pflegen: Eine detaillierte Erfolgsbilanz erstellen, um Selbstvertrauen zu stärken und überzeugende Argumente für Gehaltsverhandlungen zu liefern.
Transparenz bei Gehaltsstrukturen: Suche nach Unternehmen mit transparenten Gehaltsstrukturen, um Geschlechterungleichheiten zu vermeiden und gerecht bezahlt zu werden, ohne sich über Gehälter im Verborgenen Gedanken machen zu müssen.
Erschienen am 28.10.2023 in der Tiroler Tageszeitung
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