Lehrlinge mit Falten

Innsbruck – Sei es beim Besuch der Kosmetikerin oder beim Einkaufen – immer wieder trifft man auf sie: „Lehrlinge mit Falten“.

Eine Tendenz, die auch Armin Haueis, der Abteilungsleiter des BerufsInfoZentrum Innsbruck, bestätigt: „Das Interesse von Erwachsenen, zum Beispiel auch Maturantinnen und Maturanten, an einer Lehrausbildung ist in den letzten Jahren unserer Erfahrung nach etwas gestiegen.“ Und: „Recht häufig wird der Lehrabschluss im zweiten Bildungsweg nachgeholt, zumal die Kursinstitute beim WIFI oder BFI vermehrt Vorbereitungskurse auf die Lehrabschlussprüfung im zweiten Bildungsweg anbieten.“ Auch das AMS biete, so Haueis, eine Vielzahl an Möglichkeiten: für Menschen ohne abgeschlossene Ausbildung als auch für jene mit. Es gibt auch einige Förderprogramme, wie das Pflege- und Fachkräftestipendium. Finanziell gesehen ist es nicht wenig lukrativ, eine Lehre im Erwachsenenalter zu machen: „In diesem Fall steht es dem Ausbildungsbetrieb offen, freiwillig über dem Kollektivvertrag zu zahlen“, erklärt Armin Haueis.

Und: „Wer noch über keine abgeschlossene Ausbildung verfügt oder aus triftigen, z. B. gesundheitlichen, Gründen den erlernten Beruf nicht mehr ausüben kann, kann zur Erreichung eines Lehrabschlusses auch durch das AMS unterstützt werden.“

Nachgefragt, warum sich Menschen im fortgeschrittenen Alter für eine Lehrausbildung entscheiden, erklärt Haueis so: „Ein Grund ist, dass es für den angestrebten Beruf keine Alternative zu einer Lehrausbildung gibt.“ Die ersten Anlaufstellen für Interessierte sind die BerufsInfoZentren (BIZen des AMS – in Imst, Innsbruck, Landeck, Lienz, Reutte, Schwaz, Kufstein und Kitzbühel).

Das Wichtigste aus diesem Artikel:

Zunehmendes Interesse von Erwachsenen an Lehrausbildungen: Viele Erwachsene entscheiden sich dafür, den Lehrabschluss im zweiten Bildungsweg nachzuholen.

Vielfältige Unterstützungsmöglichkeiten: Für eine Lehrabschlussprüfung im zweiten Bildungsweg gibt es bspw. Vorbereitungskurse. Außerdem gibt es Förderprogramme wie das Pflege- und Fachkräftestipendium sowie finanzielle Anreize, da Ausbildungsbetriebe über dem Kollektivvertrag zahlen können.

Von Elisabeth Zangerl, erschienen am 10.02.2024 in der Tiroler Tageszeitung

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